Ostern 2022 in Pruden

Die Osterfeiertage in Pruden verbringen, ist ein herrliches Erlebnis. Wir waren 21 Personen, die sich von zwar nicht alle kannten aber dennoch gleich verstanden haben. Am Karfreitag besuchten wir in Alisch den Gottesdienst. Die Gespräche mit einzelnen Gemeindegliedern dort und zum Abschluss noch vom Turm einen Rundblick über den Ort waren super.

Natürlich hatten wir verschiedene zu bewältigende Arbeit geplant. Die Nasszellen im Pfarrhaus mußten unbedingt fertig werden, feste Wege zum Gästehaus und zum Nachbarhaus sollten angelegt werden und im Pfarrhaus sollten Vorbereitungen für eine neue Heizung durchgeführt werden. Am Ostersonntag besuchten wir aber ersteinmal in der Bergkirche in Schäßburg den Gottesdienst. Es war ein schönes Erlebnis mit einer wunderschönen Klangfülle in dieser Kirche. Musikalisch wurde dieser Gottesdienst noch von Blechbläsern unterstützt. Danach sind wir Essen gegangen und hatten dabei unterschiedliche Restaurants besucht.

Vor allem unserem Klempner Maik ein großes Dankeschön für seinen fachlichen Einsatz. Auch allen anderen sei gedankt denn hinterher haben wir gemerkt, daß noch viel mehr geschafft wurde.

Spass, Freizeit und Gemeinschaft kamen dabei nicht zu kurz. Unsere Sterneköchin bekam sogar die Schuhe zugebunden, da sie immer etwas auf den Tisch zauberte.

Die ukrainischen Flüchtlingskinder , die zur Zeit in unserem Objekt leben, wollten natürlich immer mithelfen. Es machte mit ihnen richtig Spass.

Die Dusche wurde in Betrieb genommen, Lagerfeuer gab es und sogar der Keller wurde gepflastert. Eine herrliche Gemeinschaft und eine tolle Zeit. Danke auch den Dreien für den Hilfstransport in die Ukraine an einem Tag. Für diese schönen Tage sind wir vor allem unserem Gott sehr dankbar und denken noch gern daran zurück.

Hilferuf aus Pruden

Seit dem 24.2.22 ist Krieg in der Ukraine. Es sterben Menschen und ein großer Teil ist auf der Flucht. Gerade Alte, Behinderte, Kranke und Kinder sind diejenigen, die es ganz schlimm trifft. Gott sei es gedankt, daß die Flüchtlingshilfe überall sehr groß ist. Auch unsere Lutherhöhe in Pruden ist davon betroffen. Nach chaotischer Flucht endlich mal ausschlafen und duschen usw. ist natürlich herrlich. Ab 2.3.22 kam ein Bus aus Kiew mit 28 Kinderheimkindern an. Eine riesige Herausforderung für das fleissige Team vor Ort. Vom Essen über Kleidung und und und bis hin zu einem Wäschetrockner musste alles schnell angeschafft und organisiert werden. Unsere Nasszellen waren ja auch noch nicht fertig im Pfarrhaus. Deshalb fuhr Harald, Martin und unser Spitzenklempner Maik schnell für eine Woche nach Pruden, um das gebrauchsfertig zu machen. Danke, Herr, für dieses Wunder, daß dies so schnell möglich war. Ein besonderes Dankesschön an die drei für diesen Supereinsatz. Mal sehen, wie dies weitergeht. Wie lange die Kinder bleiben, ist ungewiß. Sie meinen, bis der Krieg zu Ende ist. Schenke unser Gott ein schnelles Kriegsende für alle Beteiligten. Übgrigens war Harald mit einem Hilfstransport in die Ukraine von dort aus mal ganz schnell. Klasse!

Die erste Fahrt nach Pruden 2022

Am 18.2.22 wurde die erste Fahrt nach Pruden durchgeführt. Es war nur eine kleine Gruppe. Wohlbehalten kamen sie dort an.

Auch wenn die Gruppe klein war, sie war aber sehr fleißig. Die Nasszellen im Pfarrhaus wurden weitergebaut und und und. Herrenlose Hunde waren für die Kinder ein großer Spaß. Natürlich gab es abends auch Pizza und das Feuer im Hof war auch nicht gerade klein.

Ein Ausflug zu einer Therapiefarm wurde auch unternommen. Da es bis dort sehr unebenes Gelände gab, mußten alle auf der Ladefläche des Allradfahrzeugs Platz nehmen.

In einer Romasiedlung mit den dort lebenden Kindern einen Nachmittag zu verbringen, ist schon ein besonderes Erlebnis und ein toller Höhepunkt.

Es war eine Superwoche und wir sind unserem Gott dankbar für die vielen Eindrücke und Erlebnisse.

Jahhresabschluss

Wir wünschen allen Mitgliedern und Freunden unserer Kirchgemeinde ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das Neue Jahr Gottes Begleitung, Gesundheit und Schaffenskraft!

Oktober in Pruden

Schnell noch ein paar Zeilen von unserem Oktobereinsatz. Wir waren eine richtige schöne große Gruppe. Viele handwerklich begabte Leute hatten sich frei genommen. So ist natürlich auch viel Arbeit geschafft worden. Allein die wunderschöne Natur war ein Genuß. Natürlich waren auch die Weintrauben hinter unserem Pfarrhaus reif zum Ernten.

Die Grillplatzerweiterung mit Grillofen und Gulaschkessel war über den Sommer auch fertiggeworden. Der hohe Bedarf hat dies erforderlich gemacht.

Da sehr viele Anfragen zur Nutzung unseres Objektes vorhanden sind gab es den Beschluss, die großen Zimmer im Pfarrhaus mit Nasszellen (Dusche,WC, Waschbecken) auszustatten. Dadurch wird dieses Haus attraktiever und hat auch eine bessere Hygienequalität. 5 Nasszellen wurden eingebaut. Wir hoffen 2022 sie einweihen zu können. Riesengroßes Dankeschön an unseren Klempner und unseren Fliesenleger.

Durch den hohen Wasserverbrauch, der ja auch ständig zunimmt, wurden auf der Mühle und auch auf dem Pfarrhaus Solarfelder installiert. Mal sehen, wie sich dies nächstes Jahr bewährt.

Die kleinen Mädchen hatten voll mit den vielen wilden Tieren zu tun, um ihnen etwas Anstannd beizubringen. Die Mittagspausen draussen waren auch immer ein Höhepunkt.

Eine große Hilfe waren die fleißigen Helfer von unserem Restoreteam. Sie übernahmen die ganzen wichtigen „Nebenarbeiten“ z.B. die Anbindung des Abwassersystems der neuen Nasszellen und das Gerüststellen an Mühle und Pfarrhaus für den Solarzelleneinbau. Vielen vielen Dank an Euch.

Auch die Bäume vor unserer Kirche wurden ausgeästet. Manche Arbeit war schon etwas riskant. Deshalb können wir unserem Gott nur dankbar sein für alle Bewahrung bei den Arbeiten, für die vielen Erlebnisse und Eindrücke und für die gute Gemeinschaft.

Wichtig für alle Mitglieder und Freunde!

Am 07.11.2021 findet ab 15.00 Uhr unser jährliches Treffen auf der Lutherhöhe in Vielau statt. Bitte diesen Termin vormerken.

Ein toller Sommer

Über den ganzen Sommer wurden von unserem Restoreteam Rüstzeiten durchgeführt. Kinder und Jugendliche bekamen so etwas von der wunderbaren Botschaft aus der Bibel mit, hatte eine schöne Gemeinschaft und eine tolle Zeit miteinander. Unserem Gott sei Dank für dieses gesegnete Miteinander. Toll!

Die besonderen 14 Tage im Mai- Teil 2

Am Sonnabend vor Pfingsten wurde ein Jugendgottesdienst auf unserem Gelände in Pruden durchgeführt. Pfingstsonntag waren wir in Schäßburg in der Bergkirche. In dem Gottesdienst wurden 4 Jugendliche konfirmiert. Es war sehr feierlich. Und dann kam der Montag. Auf unserem Gelände wurde wieder das Bezirksfest für den Kirchenbezirk Schäßburg durchgeführt. Der Festgottesdienst wurde im Internet übertragen. Danach bei Bläsermusik, Kaffee und Kuchen feierten wir miteinander .

Die Teamleiterin von „Restore“, Helga Nürnberger, zeigte mir in der darauffolgenden Woche den Nachhilfeunterricht. Sie bieten diesen zur Zeit für ca. 150 Kinder an. Diese bekommen zuerst etwas zu Essen. Danach wird die Zeit mit Singen und einem Video einer Geschichte aus der Bibel ausgefüllt. Nach dieser Zeit beginnt der Nachhilfeunterricht und die Schularbeiten. Beim Mithelfen hab ich gemerkt, wie schwierig diese Arbeit ist und sehr viel Geduld erfordert.

In Wolkendorf haben wir Theo in seinem Objekt“Haus der Begegnungen“ geholfen,die Kinder-u.Familienhilfe in Jakobeni besucht, Holz für eine blinde Oma aus Pruden gesammelt u.u.u.. Harald zeigte mir noch Petersdorf, was in einem sehr idyllischen Tal liegt und auch eine schöne Kirche besitzt. Das man zwischendurch mal eine Pause braucht ist klar. Leider ging wieder viel zu schnell die schöne Zeit zu Ende. Kurz vor der Abreise deckten wir uns noch mit Honig ein. Vom für uns wertvollen Prudener Tischler Johann verabschiedeten wir uns, waren noch Zaungäste bei der Hochzeit von Anna+ Alex und dann wurde die Rückreise angetreten. Am anderen Tag beim 6er Bier in Vielau wurden noch lange von den vielen schönen Erlebnissen und Eindrücken begeistert erzählt.

Wir danken unserem Gott für alle Bewahrung, für die vielen Begegnungen mit anderen Menschen, für die tolle Gemeinschaft, für die leibliche Superversorgung von Ute& Co und noch vieles mehr! Das macht richtig Lust auf die nächste Fahrt.

Die besonderen 14 Tage im Mai- Teil 1

Das Pfingstfest rückte näher und Harald hatte seinen Bus wieder vollgepackt. Es soll wieder nach Pruden gehen, raus aus dem hektischen Deutschland und auf in die Natur.

Wir waren eine tolle Gruppe und hatten viel Spaß miteinander. Ob das die gemeinsamen „Verandaessen“ , die Pfingstfestvorbereitungen oder die anstehenden Reparaturen waren.

Jugendliche aus verschiedenen Ländern waren zu einem Praktikum von der JMEM-Mission in unserem Objekt im Quartier. Natürlich gab es da einen Abend, an dem jeder sich bei der Ausgestaltung beteiligte. Es war ein wunderschönes gemeinsames Erlebnis mit viel Musik.

Kuchen wurde gebacken, die Kirche geschmückt und auch die 1.Gäste,ein Storchenpaar, landeten auf dem Kirchendach. Es konnte also mit dem Pfingstfest losgehen.

Unserer Margit gilt dabei einen besonderen Dank für den tollen Blumenschmuck, den sie immer so super herstellt.

Pfingsten 2021 ein Höhepunkt in Pruden

Jedes Jahr wurde in den letzten Jahren das Bezirksfest des Kirchenbezirks Schäßburg in Pruden gefeiert. Die Neuprudener Kirchgemeinde, die sowieso dazugehört, hatte dazu eingeladen und das Fest mit ausgestaltet. Für jeden, der dort mitgefeiert hat, war das immer etwas Besonderes. Dieses Jahr wird dieses Bezirksfest in Pruden mit einem großen Festgottesdienst beginnen, der im Internet übertragen wird. Hier eine Einladung von Pfarrer Dr. Stefan Cosoroaba. Er ist ein Organisator für dieses Fest.

Pruden: Eine sächsisch-sächsische Gemeinde

Irgendwo, in den Hügeln und Wäldern hinter Halwelagen und Großalisch liegt Pruden. Auf der Landkarte ist das Dorf fast nicht auffindbar. Man kommt hier nicht einfach zufällig vorbei. Noch vor fünfzig Jahren wird von Hirschen und Wölfen auf der Dorfstraße berichtet. Als kleine Gemeinde des Schäßburger Kirchenbezirks hat Pruden frühzeitig das Schicksal so vieler anderer sächsischen Gemeinden geteilt. Und doch hat hier die Neuzeit ein anderes Lied angestimmt.

In den besten Zeiten zählte die Gemeinde des historischen Bogeschdorfer Kapitel rund um die 500 Seelen. Doch dann kamen die Irrungen und Verwirrungen des 20. Jahrhunderts. Auch wenn die Geschichte weit weg geschrieben wurde, so betrafen ihre Folgen direkt auch diese kleine Gemeinde, die langsam aber sicher erlosch. Krieg, Deportation und Enteignung folgten aufeinander. Die deutsche Schule schloss Ende der 50ger Jahre aus Mangel an Schülern, der Kindergarten folgte 1965. Die drei Nachbarschaften lösten sich der Reihe nach auf. Der letzte ortsansässige Pfarrer, Mosberger Hans, verließ 1973 Pfarrhaus und Dorf. Danach pendelten die Geistlichen von Halwelagen oder Alisch zum Gottesdienst ein. In den 70gern waren noch knapp über 100 Gemeindeglieder in der Ortschaft, die aber alle für ihre Kinder anderswo ein besseres Leben erhofften. Als letztes schloss die Gustav-Adolf Kirche von 1906 für immer ihre neugotischen Türen. Der Alltag der Prudener ging in die Geschichte ein. Die Wende 1990 hinterließ der Kirchengemeinde ganze 4 Seelen. Damit war die sächsische Geschichte des Dorfes zu Ende.

Aber es sollte nur das Ende der ersten sächsischen Geschichte sein! Denn – wie Gott es eben fügt – kam 1996 Harald Nötzold, der Leiter des kirchlichen Heimes „Lutherhöhe“ aus Zwickau nach Siebenbürgen. Im Kontakt mit dem damaligen Dechanten Johannes Friese hatte er Hilfsgüter in das Lukasspital nach Lasseln gebracht. Seine ersten Eindrücke über die Region beschreibt er für das

Heimatbuch von Pruden (Lukas Geddert, „Pruden mitten in der Welt“, Selbstverlag 2009 S. 33). „Wir kamen in tiefster Nacht an und wurden in ein leerstehendes Sachsen-Haus gesteckt, wir schliefen nach Sekunden wie die Murmeltiere. Als wir am Vormittag des nächsten Tages erwachten und die Fensterläden öffneten, kamen wir uns vor wie in einer anderen Welt: Draußen grünte und blühte es überall, die Vögel zwitscherten in einer Vielfalt, wie wir es noch nie gehört hatten. Wir waren in einem Märchenland! Es ging gut weiter in diesen Tagen: Schönes Wetter, eine herrliche Landschaft, und die große Herzlichkeit der verbliebenen Siebenbürger Sachsen, mit denen wir die Pfingst-Gottesdienste feierten.“1997 übernahm Harald Nötzold das Pfarranwesen von Pruden, um es zu einer neuen Lutherhöhe umzubauen. Damit begann aber die zweite sächsische Geschichte von Pruden, denn Zwickau liegt … im Freistaat Sachsen! Es wurde renoviert und neu gebaut. Pfarrhaus, Mühle, Kirche – alles kam dran. Eine immer größer werdende Gruppe aus Sachsen ließ sich für die Region, das Dorf und die Arbeit begeistern. Es kam zu Kooperation zwischen den ersten und zweiten Prudener Sachsen. Als die Landeskirchenversammlung der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien die Ordnung der Zweitmitgliedschaft beschloss, überlegten die neuen Sachsen nicht lange. Ganze 37 schrieben sich in die Prudener Kirchengemeinde ein und wählten Harald Nötzold zum Kurator. Dieser selber kann die vielen Reisen gar nicht mehr zählen, bei denen er die 1.400 km zwischen der Lutherhöhe 1 und Lutherhöhe 2 überbrückte. Sie dürften gut und gerne an dem Hunderter kratzen. Es war schon fast eine Fügung, dass 2016 der siebenbürgische Pfarrer Harald Pepel zum Superintendenten von Zwickau gewählt worden ist. (Oder habe die Neu-Prudener hier ein Händchen mit im Spiel gehabt?) Damit wurde die Verbindung zusätzlich gestärkt. Auch auf landeskirchlicher Ebene wurde die Verbindung fortgeschrieben. Oberkirchenrat Friedemann Oehme aus Dresden sorgt mit Beharrlichkeit im Landeskirchenamt dafür, dass die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien auf der Tagesordnung bleibt. Das Gustav-Adolf Werk Sachsen, setzt sich ebenfalls unermüdlich für Belange in Rumänien ein. Und im Bischofshaus in Hermannstadt wird an diesem sächsisch-sächsischen Netz mitgesponnen.   

Als Anerkennung der Leistungen in Pruden hat Dechant Dr. Bruno Fröhlich sich entschieden, in dieser Kirche und der Gemeinde der Neu-Prudener (wie sie sich selber nennen. Siehe: www.gemeinde.pruden.eu ) das jährliche Bezirks-Gemeindefest zu feiern. In Vor-Pandemiezeiten kamen aus Reen und Alisch, Schäßburg und Keisd gut über hundert Gemeindeglieder zusammen, um Geist und Gemeinschaft zu teilen. 2020 hat die Pandemie sowohl die Neu-Prudener als auch das Gemeindefest vorübergehend ausgebremst. Aber wer denkt, dass dieses das Ende war, kennt weder die Sachsen noch … die Sachsen. Im Juli 2020 waren die Neu-Prudener wie selbstverständlich wieder da. Und 2021 kann nun das Pfingsttreffen, bereichert durch die digitale Erfahrung der vorhergehenden Internetgottesdienste, wieder starten. So wird herzlich für den 24. Mai (Pfingstmontag) um 11:00 Uhr (rumänischer Zeit) zu präsentischer und digitaler Teilnahme nach Pruden eingeladen. Es ist der vierte grenzübergreifende Gottesdienst in Zusammenarbeit mit dem Verband der HOGs, nach denen in Michelsberg, Mediasch und Kronstadt. Teilnehmen kann man auf ZOOM (Link auf www.siebenbuerger.de) und über Facebook (EKR Gottesdienste).

 Man darf gespannt sein, wer sich alles dazu gesellt!  

Stefan Cosoroaba